Wille zur Abwahl des Bürgermeisters in Geisenfeld deutlich spürbar

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CSU sieht Herausforderer Schranner auf der Überholspur

Etwas Wahlkampf, reichhaltiges Buffet und ein kurzweiliger, kompetenter Vortrag über die Problemstellung „Demografischer Wandel“. Die Geisenfelder CSU lud am 30, Januar zum Neujahresempfang.

Viele von ihnen engagieren sich für ihre Heimat„, wandte sich der CSU-Ortsvorsitzende Erich Deml in seiner Begrüßung an die etwas über 70 Anwesenden in der „Hagl-Halle„, die der Einladung zum CSU-Neujahresempfang am 30. Januar gefolgt sind. Für dieses in vielfältigster Weise anzutreffende Engagement, ob Arbeitnehmer, Mittelständler oder Mitglied eines Vereines, allen gebühre Dank für ihren Einsatz durch den „der Erfolg unserer Heimat mitbestimmt werde„.

Die Geisenfelder CSU werde das große Vertrauen, das ihr durch die guten Ergebnisse bei den zurückliegenden Bundes- und Landtagswahlen von den Geisenfeldern ausgesprochen wurde, weder im Stadtrat noch im Kreistag enttäuschen. „Damit unsere Stadt auch in Zukunft lebendig und lebenswert ist, dafür werden wir auch in Zukunft unsere Hausaufgaben machen“ versprach Deml.

Wenn ich die Stimmung in Geisenfeld richtig einschätze„, so Deml gegenüber „Bürgersicht“, werden wir im Stadtrat erneutnicht nur die stärkste Fraktion, sondern mit Hans Schranner auch den Ersten Bürgermeister stellen“.

„Stargast“ Angelika Merkel wünschte Hans Schranner
-in charmantestem bayerisch-
ganz fui Glück bei da Bürgermeistawahl„.

Ganz so, als würde er ein für ihn positives Wahlergebnis bereits vorwegnehmen, stellte Schranner mit „es geht wieder aufwärts“ die zu Beginn jeden neuen Jahres zunehmenden Sonnenstunden an den Beginn seiner Ausführungen.

V.l.n.r: CSU Ortsvorsitzender Erich Deml, Vize-Hopfenkönigin Angela Merkel und Referent Ralf Börne
V.l.n.r: CSU Ortsvorsitzender Erich Deml, Vize-Hopfenkönigin Angela Merkel und Referent Ralf Börner

Als größte Herausforderung für unsere Gesellschaft und damit auch für unsere Kommune sehe er den demografischen Wandel. „Die ehemals geburtenstarken Jahrgänge sind heute bereits erwachsen und nicht nur deshalb müssen wir uns einige Fragen stellen“ griff Schranner das Thema des diesjährigen Neujahresempfang auf.

Sollen wir für die Zukunft verstärkt Kindergärten planen, oder mehr auf Seniorenheime setzen? Wie viele Neubaugebiete an den Stadträndern brauchen wir noch, wenn gleichzeitig die bereits bestehenden Baulücken ungenutzt bleiben, die Leerstände in der Altstadt zunehmen aber die Kanalisation durch die Neubaugebiete belastet wird„.

Der Bremsweg der „MS-Geisenfeld“ beträgt mehrere Kilometer

Die Zeichen der Zeit frühzeitig zu erkennen und dabei konsequent zu handeln sind bei dieser „zugegeben langfristigen aber bereits heute absehbaren Problemstellung“ die Aufgaben in einer Kommune, so Schranner.

Das Entscheidungen von jetzt auf gleich auch in einer Kommune nur sehr schwer umzusetzen sind, und dabei auch kleinste Kurskorrekturen ihre Zeit brauchen, versuchte Schranner anhand des Vergleiches mit einem Kreuzfahrtschiff, der „MS Geisenfeld“ zu verdeutlichen.

Selbst wenn die Schiffsschrauben bereits gegen die Fahrtrichtung drehen, dauert es noch mehrere Meilen, bis ein Ozeanriese zum Stoppen gebracht werden könnte. Würden Mannschaft und Passagiere nun noch unter den „unerträglichen Launen des Kapitäns“ leiden, wirke sich das zusätzlich auf die Manövrierbarkeit der „MS-Geisenfeld“ aus.

Ob jung, alt, Bürger oder Verantwortlicher im Rathaus, nur im Zusammenspiel Aller könne eine Route ermittelt werden, um am Ende das gewünschte Ziel erreichen zu können. „Dafür werde ich mich als Bürgermeister einsetzen“ schloss Hans Schranner seine mit knapp 8 Minuten wohltuend kurz gehaltene Wahlkampfrede.

Im Anschluss wollte der CSU-Ortsvorsitzende bei Schranner ein „besonders breites Lächeln“ bemerkt haben, als ihm die amtierende Vice-Hopfenkönigin, die Pörnbacherin Angela Merkel in charmantestem Bairisch „ganz fui Glück bei da Bürgermeistawahl“ wünschte.

Bürgermeisterkandidat Schranner mit der amtierenden Vice-Hopfenkönigin Angela Merkel (im Hintergrund Bürgermeister Staudter)
Bürgermeisterkandidat Schranner mit der amtierenden Vize-Hopfenkönigin Angela Merkel (im Hintergrund Bürgermeister Staudter)

Vom Rednerpult aus erinnerte sie an den gemeinsamen „schönen Rundgang aller Königinnen auf dem Geisenfelder Volksfest„, und das ihm das im Kreise „dieser jungen Mädels sicher auch gut gefallen habe“ fügte Merkel verschmitzt hinzu.

Der kommunalpolitische Teil der abendlichen Veranstaltung ging damit zu Ende und es folgte -nach kurzer Pause- der mit Spannung erwartete Vortrag von Ralph Börner, vom „Deutschen Institut für Betriebswirtschaft“ ausgezeichnet als „Referent des Jahres 2011“ und verantwortlicher Projektleiter „Demografischer Wandel“ bei AUDI.

So ganz nebenbei bekamen die Zuhörer dabei auch praktische, alltagstaugliche Tipps zum Umgang zwischen Jung und Alt geboten. (Bürgermeister Staudter hatte zu diesem Zeitpunkt die Veranstaltung bereits verlassen)

Lesen sie mehr über diesen Vortrag von Ralph Börner hier auf „Bürgersicht“ unter dem Titel
Gewinner würden Scrabble spielen„.

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Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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